Lageplan
gemeinde-meran-lageplan-de.jpg

Die Grünräume im Stadtgefüge
Möglichkeitsraum Passer

gemeinde-meran-gruenraeume-im-stadtgefuege-stadt.jpg
„Meran Die Tyrolysche Hauptstadt“
Infolge der Befestigung der Uferbereiche
entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts
die Promenaden entlang der Passer.
Bildnachweis: Privatbesitz

Die Promenaden und Grünanlagen bildeten einen wichtigen und unverzichtbaren Baustein in der Entwicklung Merans zur Weltkurstadt. Unter dem Einfluss des Fremdenverkehrs entstand in Meran ein völlig neues Stadtbild, bei dessen Entstehung die Errichtung von qualitätsvollen Freiräumen als Bestandteil der Stadtplanung eine wesentliche Grundlage bildete. 

Die ausgeklügelte Gestaltung der Promenaden auf engem Bereich längs des Wildbaches verweist nicht nur auf ein großes Raumverständnis, sondern auch auf eine fundierte Projekterstellung.

So entstanden in Meran, eng verbunden mit der Planung von neuen Stadtvierteln und Straßen, die Grün- und Freiräume, die im Stadtgefüge sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung einem präzisen Muster folgten. Dabei wurde das gesamte Potenzial, das sich in Meran auf äußerst knapper Fläche bot, raffiniert ausgereizt. Den einzelnen Anlagen wies man jeweils eine eigene Bestimmung zu. Die Bandbreite von Ost nach West reichte, fein abgestimmt und dosiert, von Anlagen in der Art eines botanischen Gartens in der Gilfpromenade bis hin zu den geordneten Beeten im Bereich des Kurhauses.  

gemeinde-meran-gruenraeume-im-stadtgefuege-bauplan.jpg
Die weitläufige Parklandschaft am
Zusammenfluss von Passer und Etsch setzt einen Kontrapunkt zur engen Gilfschlucht, dargestellt im „Baulinienplan für den südlichen Stadtteil, Plan um 1914, Stadtbauamt Meran“.
Bildnachweis: Stadtarchiv Meran

Mit den Querverbindungen in Nord-Süd-Richtung zwischen der Höhenpromenade Tappeinerweg längs des Küchelberges und den Promenaden am Passerufer wurde über Alleen und Verbindungswege ein durchgängiger Grünraum geschaffen. Dazu gehören die passende Bepflanzung und die Aussicht in die umgebende Landschaft genauso wie die Positionierung in zentraler Lage und die Nutzung durch gesundheitsfördernde Bewegung.

Den Abschluss der Grün- und Freiraumplanung am Ufer des Wildbaches in Meran bildete das innovative Konzept einer modernen Naherholungszone am Zusammenfluss von Passer und Etsch.1 Der Park sollte mit großen und kleinen Teichanlagen, Wegen und Ruheplätzen ausgestattet sein. Die Wasserflächen waren im Sommer für den Rudersport und im Winter für den Eissport geplant. 

Diese weitläufige Parklandschaft setzt einen entsprechenden Kontrapunkt zur Gilfschlucht, so dass die Promenaden zwischen zwei landschaftlichen Besonderheiten eingefasst sind. Dieses Projekt eines Volksparks in der Nähe der Passermündung hätte das Grünraumangebot genial vollendet, es wurde leider nicht verwirklicht. 
In dem erst kürzlich fertiggestellten Flusspark wird mit der ausgedehnten Grünfläche an Passer und Etsch ein Teilaspekt des Konzepts von 1914 wieder aufgenommen. Jedoch bleiben die seinerzeit vorgesehenen freiräumlichen Vorhaben wie der Bau eines grünen Wohnviertels, die Verbindungen zwischen den Grünanlagen untereinander und die Errichtung eines sich auf die ganze Stadt erstreckenden Wege- und Promenadennetzes bis heute unberücksichtigt.

1
Stadtarchiv Meran: Plan mit Titel „Bebauungsplan für den südlichen Stadtteil“, der Stadtbaurat i. V. Fischer, ohne Datum, vermutlich 1912–1914.

Weiterlesen und faszinierende Einblicke in die Promenaden von Meran erhalten!

Die Entstehung der Promenaden

mutig und spektakulär