Lageplan
gemeinde-meran-lageplan-de.jpg

Die Exoten in der Gilf 
Düfte und Farben

Bei der Gartengestaltung der Gilfanlage vor knapp 150 Jahren war es keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, über exotische Pflanzen verfügen zu können. Die Beschaffung war aufwendig und kostspielig. Meran war ein Winterkurort, der auch in der kalten Jahreszeit grün sein sollte. Mit dieser Zielvorgabe wurden auch stets immergrüne Exoten bestellt und angepflanzt, in der Hoffnung, dass sie sich in Meran wohlfühlen und überleben würden. Daher gibt es in der Gilf zum Beispiel wunderschöne Berglorbeerbäume (Umbellularia californica), die mit dem in Europa heimischen Echten Lorbeer verwandt sind, aber sehr viel mächtiger und nicht zum Küchengebrauch geeignet sind. Der Berglorbeerbaum ist in anderen europäischen Gärten nur selten vorzufinden. Des Weiteren trifft man auf Steineichen (Quercus ilex), Bergmammutbäume (Sequidoadendron giganteum), Zedern (Cedrus deodara und Cedrus atlantica), verschiedene Kiefernarten, Eiben, und natürlich die schon von weitem durch ihre Kronenform landschaftsformenden Mittelmeerzypressen (Cupressus sempervirens). Es sind die wichtigsten immergrünen Großbäume, welche die Gilfanlage charakterisieren.

gemeinde-meran-exoten-in-der-gilf-hanfpalme.jpg
Mit Bachkiesel gepflasterter, steiler Abschnitt, der alternativ zum Hauptweg als Abkürzung im Mittelteil gewählt werden kann. Gut sichtbar der gelbe Blütenstand der Hanfpalme.
Bildnachweis: Damian Pertoll

Zu den Bäumen, die zu den interessantesten, nicht immergrünen Exoten gehören, zählen die Kaukasische Flügelnuss (Pterocarya fraxinifolia) mit ihren charakteristischen langen Kätzchen, die über der Passer baumeln, der Geweihbaum (Gymnocladus dioicus), die Amerikanische Gleditschie (Gleditsia triacanthos) mit ihren auffälligen, gedrehten, ledrigen Hülsenfrüchten, die wunderschöne mächtige Rotbuche bei der Klamm (Fagus sylvatica purpurea) oder die Echte Sumpfzypresse (Taxodium distichum), ein Nadelbaum, der im Winter kahl ist. 

Unter den Kleinbäumen findet man die Indische Lagerströmie (Lagerstroemia indica), die im Hochsommer auffällig blüht, die verschiedenen Magnolien mit ihren großen unverwechselbaren Blüten, den immergrünen Glanzliguster (Ligustrum lucidum), verschiedene Buchsbaumarten (Buxus sp.), den Sieben-Glockenstrauch (Heptacodium miconioides). Letzterer ist sehr beliebt bei Imkern, da er im Spätsommer und Frühherbst blüht, wenn es sonst wenige Blütenangebote für Bienen gibt. Zu den Pflanzen mit Herbstblüte gehört auch die Süße Duftblüte (Osmanthus fragrans), deren unscheinbare weiße Blüten (die auch im Spätfrühling in der Regel erscheinen) mit ihrem unübertrefflichen Duft betören. Ebenfalls eine Duftquelle der besonderen Art ist die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox), die mit ihrem Duft und ihren Blüten mitten im Winter ein für diese Jahreszeit ungewöhnliches Geschenk für die BesucherIn-nen der Gilfpromenade ist. Eine auffallende Blüte und ein starker Duft zeichnen den Japanischen Papierduft (Edgeworthia chrysantha) aus, dessen Blüten sich vor Austreiben der Blätter bilden. Wie aus den Namen ersichtlich, ist der asiatische Kontinent das Herkunftsland vieler Exoten in der Gilfpromenade. Weitere Pflanzen, die die Gilfpromenade durch ihre Blüte verschönern, sind verschiedene Schneeballarten (Viburnum sp.), Kamelien und Azaleen, ein ausladender Perlmuttstrauch (Kolkwitzia amabilis) und natürlich der allgegenwärtige Winterjasmin (Jasminum nudiflorum). Viel Farbe bringen auch diverse Kletterpflanzen, insbesondere der Blauregen (Wisteria sinensis) und die dornenlose gelbe Banksrose (Rosa banksiae). Zu den charakteristischen submediterranen Pflanzen zählen ebenfalls die Palmlilien (Yucca gloriasa und Yucca filamentosa) und die Opuntien (Opuntia ficus indica), auch Feigenkakteen genannt, die durch die Samen der Früchte über Vogelexkremente auf einige Vorsprünge des Zenobergfelsens gelangt sind und dort wachsen und gedeihen. 

Weiterlesen und faszinierende Einblicke in die Promenaden von Meran erhalten!

Die Ausstattung mondän und stilvoll