Lageplan
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Die Gilfpromenade 
der wildromantische Garten

Stilistisch ist die Gilfpromenade dem Typus der wildromantischen Landschaftsgärten zuzuordnen, charakteristisch für diese ist die dunkle, wilde und schauerliche Natur in Form von Schluchten, Wasserfällen und Felsen kombiniert mit architektonischen Elementen wie Ruinen und antikisierende Bauten. Englische Landschaftsgärten wie z. B. der Elisabeth Park und die Sommerpromenade in Meran sind hingegen von milden und anmutigen Naturszenen geprägt. Die Idee eines wildromantischen Gartens in der Gilf hatte Franz Putz bereits Ende der 1860er-Jahre, auch das Grundkonzept für diese Anlage stammt von ihm. Nach seiner Rückkehr aus Paris 1851, dort hatte er sein Studium der Gartenbaukunst abgeschlossen, verfolgte er sicherlich weiterhin die neuesten Entwicklungen in diesem Fachgebiet. Der Parc des Buttes-Chaumont, der bei der Weltausstellung 1867 als sensationeller Triumph der Gartenkunst galt, war gewiss eine Inspirationsquelle für seine künftigen gartenbaulichen Visionen. Der Pariser Park auf dem steilen Steinbruchgelände am Rande einer ehemaligen Müllkippe war von Jean-Charles Alphand als wildromantische Anlage konzipiert worden. Für diese Kunstlandschaft wurden u. a. die schroffen Wände des Kalksteinbruchs künstlich erhöht, abgebrochen und zu einem malerischen Gebirgspark umgestaltet, romantische Tempel und Ruinen neu erbaut, ein Wasserfall und Bäche angelegt, exotische Bäume und Sträucher gepflanzt.

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Das Kernstück der Gilfanlage ist der Wildbach Passer. Tosend stürzt das Wasser durch den engen Trichter der Klamm.
Bildnachweis: Damian Pertoll

In der Gilf – mit ihren steilen, felsigen Uferwänden, der wilden Natur, dem Wasserfall und der Burganlage – sah der Gartenarchitekt Franz Putz bereits alle Voraussetzungen für einen wildromantischen Garten gegeben. Das Kernstück der Anlage ist der Wildbach Passer, in dem sich das Wasser tosend durch den engen Trichter der Klamm stürzt, wie in einem Felsenkessel. Unvermittelt weitet sich das Flussbett und die Wassermassen fließen ruhig weiter – dunkelgrün und geheimnisvoll schimmernd. Oberhalb einer senkrecht abfallenden siebzig Meter hohen Felswand thront die mittelalterliche Zenoburg. 

Als Franz Putz von 1870 bis 1873 Bürgermeister war, setzte er sich leidenschaftlich für die Realisierung der Gilfpromenade ein. Trotz der guten Grundvoraussetzungen waren zur Gestaltung der Anlage Sprengungen und Unterkonstruktionen erforderlich. Nach dem Kauf der Grundstücke – zwei Weinäcker und ödes Felsgelände – begannen rasch die Bauarbeiten. Leider musste das Vorhaben wegen finanzieller und baulicher Schwierigkeiten nach relativ kurzer Zeit eingestellt werden. Franz Putz zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und widmete sich anderen Projekten. Zur Vollendung der Gilfanlage kam es erst 1887. Seither ist der Besuch der Gilf ein eindringliches, unvergessliches Erlebnis. In diesem landschaftlichen Spannungsfeld spüren die SpaziergängerInnen Freude an der ungebändigten Kraft der Natur und an der Kultivierung der Schönheit.

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Die Gilf – Promenade in Gunstlage