Lageplan
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Die Gilf – Promenade in Gunstlage

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Mittlerer Abschnitt der Gilfpromenade mit der blühenden Sternmagnolie im Vordergrund
Bildnachweis: Damian Pertoll

Bei der Betrachtung der Vegetation ist die Bezugnahme auf die geographische Lage unerlässlich. Meran ist im Norden durch die Texelgruppe mit ihren über 3.000 m hohen Gipfeln von den kalten nördlichen Winden geschützt, im Süden lässt das offene, breite Etschtal die warme Luft ungehindert einfließen. Durch die Beckenlage bildet sich daher ein überaus mildes Klima, das eine reiche und vielfältige Vegetation erlaubt. Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass der submediterrane Charakter der Vegetation insbesondere in den Gunstlagen ausgeprägt ist. 

Die Gilfpromenade liegt in einer solchen Gunstlage, wo sich zwischen Zenoberg und Passer ein üppiger botanischer Garten gebildet hat. Die Gilfanlage ist einerseits sehr geschützt und mild, was das Überleben von wärmeliebender submediterraner Vegetation erlaubt – wobei nicht nur das Überleben, sondern das gute Gedeihen gemeint ist – andererseits befindet sie sich durch ihre Nähe zum Wildbach Passer in einem Bereich, der viel Frische garantiert. Darin besteht der Unterschied zu den sehr trockenen und sonnenexponierten Lagen des Tappeinerwegs, der direkt an die Gilfpromenade anschließt. 

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Seitliche Ansicht der Vegetation der Gilfpromenade, gesehen vom orographisch linken Uferbereich, mit der beeindruckenden Formenvielfalt der Baumkronen und den verschiedenen Grüntönen.
Bildnachweis: Damian Pertoll

Bei der Beschreibung des Grüns gilt es zwischen der natürlichen Vegetation und jener, die durch Gartengestaltung entstanden ist, zu unterscheiden. In der Gilfpromenade, die vor ihrer Umwandlung in eine üppig bepflanzte Promenade auf dem felsigen Hang in kleinen Terrassen für die Landwirtschaft (Reben) genutzt wurde, lohnt sich bei der Gilfschlucht ein Blick hinauf zur Kapelle der Zenoburg, wo noch Reste der natürlichen Vegetation zu sehen sind. Dazu gehört der Zürgelbaum (Celtis australis), der in Meran, in seinem nördlichsten natürlichen Verbreitungsgebiet, heimisch ist. Der Zürgelbaum wird übrigens auf Italienisch „spaccasassi“ genannt (ein Name als Programm). Zum mediterranen Flair von Meran gehört selbstverständlich auch die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), die sich hier derart wohl fühlt, dass sie durch spontane Verwilderungen und Verdrängung einheimischer Pflanzen in verschiedenen Gegenden schon als nicht erwünschter Gast eingestuft werden musste. Dabei wurden diese Palmen bei ihren ersten Pflanzungen in Meran als derart wertvoll eingestuft, dass sie im Winter aufwendig durch Holzverschalungen vom Schnee geschützt wurden, eine Vorkehrung, die das Überleben der Pflanze sichern sollte. Die Erfahrung hat in späteren Jahren gezeigt, dass diese Vorsichtsmaßnahme komplett überflüssig war. Auch ein Blick auf die orographisch linke Passerseite ist interessant, da dort die Gilfpromenade (die hier sehr viel später realisiert worden ist) als Gegenstück zur orographisch rechten Seite, kaum gärtnerisch gestaltet ist. Dort können neben den schon erwähnten Zürgelbäumen die einheimische Mannaesche, Winterlinde, Ahornbäume, Ulme und Erle in Ufernähe und leider auch viele invasive Neophyten beobachtet werden.

Weiterlesen und faszinierende Einblicke in die Promenaden von Meran erhalten!

Die Exoten in der Gilf

Düfte und Farben