Die Ausstattung mondän und stilvoll
Zu den Parkanlagen gehörten in Meran, wie auch in anderen Kurorten, Bäume und Sträucher, Blumenbeete mit wechselnder Bepflanzung sowie die Ausstattung bestehend aus Wandelhallen, Musikpavillons, Verkaufsbuden Wetterhäuschen und natürlich Ruhebänken, Laternen, Geländern und Trinkbrunnen. Ein reich verziertes und kunstvoll gearbeitetes schmiedeeisernes Tor mit der Aufschrift „Gilfpromenade“ bildet den Auftakt der wildromantischen Anlage.

Messgeräte wie diese Personenwaage an der Serpentine in der Gilf waren an verschiedenen Stellen entlang den Promenaden aufgestellt.
Bildnachweis: Privatbesitz
Nach wenigen Schritten erblickt man die erste Ruhebank, sie gehören zur essenziellen Einrichtung der Gilfpromenade, die in erster Linie ein Bewegungsraum ist. Die mit unterschiedlicher Steigung angelegten Wege fördern die körperliche Ertüchtigung, sie sind auch zur Terrainkur geeignet. Für Ungeübte war und ist es wichtig, ab und zu Ruhepausen einzulegen und auf den Bänken zu verschnaufen. Als Rastplatz in schöner Umgebung laden sie zum Verweilen ein. In aller Ruhe lässt sich die Aussicht genießen.

Bildnachweis: Damian Pertoll
Die ersten Ruhebänke ließ Franz Putz im Jahre 1851 auf der Wassermauer aufstellen. Sie bestanden aus verspielten, gusseisernen Seitengestellen und einer Sitzfläche aus Holz. Auf dem Boden vor jeder Bank war als Schutz vor Kälte ein Holzraster angebracht. Meran war damals ein Winterkurort. Die Form dieser ersten Bänke war standardisiert und überall zu finden. Damit gab man sich in Meran nicht zufrieden. Ein moderner Entwurf für die exklusive Meraner Bank wurde für gut befunden und einer K.-u.-K.-Gießerei zur Produktion übergeben. Dieses historische Modell hat sich seit 150 Jahren nicht verändert. Heute bevölkern rund 1.150 meist weiß lackierte Meraner Bänke den öffentlichen Raum. Das Team der Stadtgärtnerei pflegt, restauriert und streicht die Oldtimer, unreparierbare Exemplare werden durch originalgetreue Neuanfertigungen ersetzt.
Ruhebänke, Palmen und das einzigartige Geländer sind charakteristisch und einzigartig für die Meraner Kuranlagen. Das Eisengeländer mit den gusseisernen Säulen und den drei oder vier Längsstangen wurde ebenfalls speziell für Meran konzipiert und angefertigt. Immer noch verbinden die stilvollen, blaugrünen Geländer alle Park- und Promenadenanlagen untereinander und erreichen eine Länge von über zehn Kilometern.
Als Beleuchtungskörper stehen auf der Gilfpromenade die historischen, eisernen Schirmleuchten mit floral verziertem Bogenarm. Von den heute aktiven 5600 Lampen der Stadt haben ungefähr 1000 eine historische Form, von diesen sind etwa 500 noch Originale. Neben Wetterhäuschen oder Wettersäulen gab es auch andere Messgeräte, wie etwa die Personenwaagen, wo man an verschiedenen Stellen in den Parkanlagen sein Gewicht überprüfen konnte. Eine davon hatte ihren Standort in einer Kehre der Gilfanlage. Wie ein historisches Foto zeigt, waren auch die Waagen aufwendig gestaltet und reichlich verziert.
Weiterlesen und faszinierende Einblicke in die Promenaden von Meran erhalten!
Gilf – Ort und Wort